Stephans Site

Samstag

Nach einer kurzen Nacht wird erst einmal mit Zuhause geskypet. Es regnet noch immer. Heute geht es nach Sydney, noch einmal zu den String Sisters. Das nachmittägliche Konzert findet im Highland Arts Theatre, einer umgewidmeten vormaligen Kirche, statt. Ein phantastischer Veranstaltungsort. Sehr klein, mit einer Empore. Ich sitze in der zweiten Reihe.

Moderiert wird von Joella Foulds, der Chefin des Festivals. Eröffnet wird die Show von Paddy Keenan und John Walsh. Er gibt einige Tunes auf seinen Uilleann-Pipes zum Besten. Danach geht es mit den MacGillivray-Geschwistern weiter. Sabra ist die Stepdancerin und spielt den Bhodran. Kendra und Troy spielen Fiddle, Troy auch mal Piano.

Die Pause wird mit der obligatorischen Ziehung dreier Gewinner beendet. Nun sind die String-Sisters an der Reihe. Heute spielen sie neben einigen alten auch einige neuere Stücke. Sabra MacGillivray gibt bei einigen Tunes noch einige Stepdance-Einlagen. Phantastisch! So nah ist man den Leuten auf der Bühne sonst nirgends. Total phantastisches Konzert. Das Finale bestreiten wieder alle Musiker dieses Nachmittags gemeinsam.

Hiernach muss ich mich erst einmal stärken. Ich gehe in ein Pizza-Restaurant welches ich zusammen mit Elke bei unseren letzten Besuchen ebenfalls besucht hatte. Ich bestelle mir natürlich eine zu große Pizza, 12 Inches, 9 hätten es auch getan. Dann gehe ich zum Parkplatz am Centre 200 und fahre nach Boularderie. Das liegt quasi auf dem Rückweg. Man muss nur kurz abzweigen. Ich vertraue wieder auf mein Nokia als Navi. Es hat mich schon auf dem Herweg zur falschen George-Street gebracht. Nämlich nach North Sydney. Das war aber nicht so tragisch da es eigentlich kein Umweg war. Irgendwann meint es ich soll doch Links abbiegen und den Highway verlassen. Gehört - getan. Ich denke mir das es hier nicht so viele Kempt Head Roads geben wird. Ich denke aber nicht daran das die Straßen hier etliche Kilometer lang sein können. Später stellt sich heraus das ich am entgegengesetzten Ende, zirka 15 Km entfernt gelandet bin. Ich fahre also die Strasse entlang Kilometer um Kilometer. Zwischendurch überlege ich umzukehren. Da ich aber nur rechts abgebogen bin muss ich eigentlich irgend wann wieder auf dem Highway landen. Keine weiteren Autos sind zu sehen, weder vor mir, noch hinter mir, noch im Gegenverkehr. Das macht mich dann doch etwas unruhig. Ich fahre und fahre und überlege zu welchem Zeitpunkt ich umkehren soll. Irgendwann ist aus der Straße eine Baustelle geworden. Ich erinnere mich, dass am regulären Abzweig an der Kempt Head Road auch gebaut wird. Also fahre ich weiter. Endlich kommt die Schule in Sicht. Die Einweiser haben hier wie immer alles im Griff. Das funktioniert hervorragend. Also Auto abgestellt und rein in die Schule. Mir kommt es etwas finster vor. In der Schule bemerke ich dass außer der Notbeleuchtung kein weiteres Licht an ist. Es gibt also keinen Strom. Kurz vor dem eigentlichen Beginn des Konzertes wird durch den Moderator dann bekanntgegeben dass viele Leute mit vielen Leuten telefonieren und wir sollten noch etwas Geduld haben. Nach weiteren zehn Minuten gibt man bekannt dass das Konzert ausfällt und sich die Festivalleitung mit allen Leuten in Verbindung setzen wird. Der Saal soll nun vorschriftsmäßig evakuiert werden, da es schon recht dunkel ist. Das funktioniert ganz gut. Also wieder ins Auto und dann in den Festival-Club nach Saint Anns. Da es aber noch viel zu früh ist, bleibe ich im Motel und schwups bin ich dermaßen müde, dass ich mich anstatt für den Club lieber fürs Bett entscheide. So habe ich wenigstens am nächsten Morgen ausgeschlafen und gehe dann in den Festival-Club.

Unser Tag