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Stephans Site

2016

28.09.2016 - Mittwoch

28.09.2016 -

Wir haben wieder ganz gut geschlafen, wenngleich es sich in fremden Betten nie so richtig gut schlafen lässt. Allerdings haben das Bad gestern Abend und zwei Iceberg-Bier für einen guten Schlaf gesorgt. Nach dem guten, reichhaltigen Frühstück sind wir auch gleich losgefahren, da wir mit zirka acht Stunden Wandern rechnen. Das Wetter ist perfekt.

Kurz bevor wir den Parkplatz am Trailhead erreichen rennt doch ein Koyote an der Straße entlang. Leider kann ich den dann nur noch im Rückspiegel sehen. Unsere Dash-Cam hat auch mal wieder versagt. Schade!

Auf dem Parkplatz stehen schon einige Autos. Zwei davon augenscheinlich schon mindestens über Nacht. Wir ziehen uns die Wanderschuhe an, schnallen unsere Rucksäcke auf und los geht es. Die ersten vier Kilometer sind quasi der Anlauf und recht locker zu gehen. Ab und an gibt das Gestrüpp die Blick frei auf den Berg. Dieser ist kaum bewachsen und liegt wie ein riesiger kahler Felsbrocken zwischen den anderen bewachsenen Bergen in der Landschaft. Man erkennt mehrere Einkerbungen. In einer davon wollen wir den Berg erklimmen. Als wir den Fuß des Felsens erreichen warnt noch ein Schild vor den Gefahren beim Aufstieg, dass es kein Wasser gibt und dass man nicht hinaufgehen soll wenn man den Gipfel nicht sehen kann. Hier gabelt sich der Weg und wir sollten, wenn alles gut geht, auf unserem Rückweg wieder hier ankommen.

Wir haben genug Wasser, jeder von uns drei Liter, den Gipfel können wir sehen, also los. Der Aufsteig führt durch die mittlere der drei von der Straße aus sichtbaren Einkerbungen. Es geht jetzt nur noch über Geröll und sehr steil nach oben. Wir schaffen es in einer Stunde und zwanzig Minuten. Dann geht es noch mit wenig Steigung auf dem Gipfel-Plateau bis zum höchsten Punkt bei 808 Metern. Der Gipfel ist ein riesiges Plateau und es gibt nur wenige niedere Pflanzen und der Boden besteht fast vollständig aus losem Geröll. An manchen Stellen liegt noch ein wenig Schnee, welchen die Sonne nicht erreicht hat. Hier oben weht ein eisiger Wind. Wir machen ein Gipfelfoto und gehen gleich weiter. Auf der nördlichen Seite gibt es eine phantastische Aussicht über den Ten Mile Pond. Der ist ähnlich dem Western Brook Pond ein vom Meer abgeschnittener Fjord. Einfach großartig!!!

Der Weg führt langsam bergab. Plötzlich entdecken wir, nicht weit von uns, ein einsames Karibou. Toll! Wir machen ein paar Fotos und gehen weiter. Der Weg hat ein relativ leichtes Gefälle, allerdings ist er trotzdem recht schwierig, da man ständig über Felsen klettern muss. Das ist ganz schön anstrengend für die Füße und Knie. An einem kleinen See ist eine sogenannte Campsite, eine Stelle wo an Zelte aufschlagen kann, eingerichtet. Dort sind dann drei, vier hölzerne Plattformen für die Zelte aufgebaut. Diese Plätze sind für die Wanderer der Long Range Traverse eingerichtet. Das ist ein Wanderweg der vom Western Brook Pond durch die Wildnis bis am Gros Morne Mountain vorbei führt und dort dann endet. Dieser ist für drei bis vier Tage vorgesehen. Clem, unser Guide vom Sonntag, meinte das dieser Weg auch in zirka zehn Stunden zu schaffen ist. Allerdings nur von erfahrenen Wanderern welche eine gute Kondition haben und den Weg auch genau kennen.

Nach einer Weile treffen wir auf eine Familie welche diesen Trail gewandert hat und schon 7 Tage unterwegs ist. Sie erzählen uns, dass sie aus Maine stammen, hier Urlaub machen und dass sie sehr schlechtes Wetter hatten, inklusive Schnee. Aus diesem Grund sind sie dann auch so lange unterwegs gewesen. Außerdem seien sie froh dass heute so gutes Wetter ist.

So langsam wird der Weg lästig. Er zieht sich in die Länge, die Knie und Füße schmerzen immer mehr. Es sind allerdings noch vier Kilometer. Vier sehr, sehr lange Kilometer. Als wir dann endlich den Parkplatz erreichen sind wir erleichtert und glücklich. Kurz nach uns kommt die Familie aus Maine an. Ihr Auto steht direkt neben unserem. Sie haben das Auto hier abgestellt und sind dann zum Startpunkt am Western Brook Pond, gebracht worden. Diese Wanderungen durch die geschützte Natur darf man hier nicht einfach so machen. Man benötigt eine Erlaubnis (Permit) und muss natürlich dafür bezahlen. Allerdings bekommt mann dann auch einen Notfallsender, womit man in äußersten Notfall dann Hilfe holen kann.

Unsere Beine schmerzen und wir haben Probleme uns in das Auto hinein zu bekommen. Jetzt müssen wir etwas essen fahren. Also ab zu Earl's. Hier ist es noch schwieriger wieder aus dem Auto heraus zu kommen. Wir essen wieder gut und fahren zurück in unsere Unterkunft. Heute geht es gleich in die Wanne. Ein heißes Bad ist genau das Richtige...

Letzten Endes waren wir neun Stunden auf achtzehn Kilometern unterweg.

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